Hauptmenü

2021 (I) Sardinien

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.

2021 Sardinien


Leider ist der Corona-Virus auch 2021 präsent. Die dritte Welle ist zwar gebrochen und die Inzidenzzahlen erlauben wieder sich Gedanken zu machen, ob man einen „risikogeringen“ Urlaub absolvieren könnte. Die Frage welche wir uns stellen: Schon wieder ´ne Deutschlandtour? Denn das wäre bereits 3.0 ?! Hmm, (*Antwortgedanke) - Kann man machen – muss man aber nicht, …und hier hat sich gottseidank, aus Motorradfahrersicht, die italienische Autonomie Sardinien in den Vordergrund gestellt. Inzidenz niedriger als bei uns zu Hause in Deutschland. Somit Schnellentschluss (!) Es geht mit leichten Reisezweizylindern auf die Mittelmeer-Insel.

Die Hürden der Einreisebestimmungen, wie die Online-Registrierungsbestätigungen für Italien (EU PLF) und die Sardegna Sicura, der Registrierung für das Boarding nach Sardinien, wurden zügig abgewickelt. Das „Pickerl“ für die österreichische Autobahn, ein Bungalow auf einem Campingplatz, sowie die Fähren-Tickets wurden ebenfalls gleich geordert. Und ein max. 48 Stunden alter Covid-19-Antigen-Test (Ausführung in deutsch und idealerweise in italienisch) war natürlich obligatorisch für die Einreise in die geplanten Transitländer. So viel administrativen Aufwand…nur um nach Sardinien zu fahren, wohw…, egal – Hauptsache wieder auf Achse… wird schon die richtige Entscheidung sein…

Tag 1

Es geht los. Die Sonne geht langsam am Horizont auf, welch schönes Naturschauspiel. Um 5:00 Uhr morgens war ich schon mit meiner bepackten Tenere 700 bei Jörg. Gemeinsam mit seiner Suzuki V-Strom 650 ging es nun gut 750km überwiegend über die Autobahn nach Livorno. Mit knapp 10 Grad Außentemperatur bei Zirl-am-Berg und guten 7 Grad beim Brenner sind wir dann nach Überquerung des Hauptalpenkamms in immer wärmere Gefilde gefahren. Der Wetterbericht versprach uns in Livorno 30Grad im Schatten – er sollte Recht behalten (!). Neben den Tankpausen mit kurzer Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr, für Mensch und Maschine, gab es noch völlig unerwartet eine Totalsperrung der Autostrada A1 nach Florenz. Über Barberino wurden wir ins hügelige Umland umgeleitet. Nebenbei erwähnt; eine wirklich schöne Gegend ist das hier. Auch wenn uns dies unseren Zeitplan etwas durcheinanderwirbelte sind wir ohne Probleme pünktlich am Fährhafen angekommen. Diese 750km-Harz ist mittlerweile für uns Ü50 doch anstrengend – etwas müde gönnten wir uns die Auszeit, vor dem Boarding, relaxend in unseren mitgenommenen HELINOX-Stühlen. Abfahrt der Fähre war pünktlich um 21:00Uhr


Tag 2

Für die ruhige Nacht-Überfahrt nach Golfo Aranci wurde eine Schlaf-Koje der Reederei Sardinia-Korsika-Ferries gebucht. 5:30 Uhr ließen wir uns über Handy wecken, um genug Zeit für das ausreichende Frühstück zu haben. Pünktlich um 7:00 Uhr war Ankunft in Golfo Aranci. Der erste Weg auf Sardinien führte uns direkt in den Norden. Die Costa Smeralda lockte uns in die nördliche Region der Insel. 

Den Namen verdankt die Gegend der dortigen smaragdähnlichen Farbe des Wassers. Die Küste ist stark zerklüftet und hat neben schroffen Felsen auch einige feine Sandstrände. Die Straßenführung verblasst jedoch im Gegensatz zum südlichen Teil der Insel. Anschließend ging es nach Olbia zurück und weiter die Küstenstraße SS125 entlang bis zu unserem Campingplatz, nach Cala Gonone. Adresse: Sardinia s.n.c, Camping Cala Gonone, via Collodi 1, 08022 Cala Gonone (NU) http://www.calagononecamping.com/ Tel:  +39 3396763578. Ankunft, incl. „Check-in“ war um 14:00 Uhr – kurz Pause gemacht, Motorräder abgeladen – geduscht und noch einkaufen gegangen. Für den ersten Abend war Spagetti Bolognese mit Parmesan angesagt. Die Tagestemperaturen lagen bei schwülen 30Grad. Bella Italia.


Tag 3

Heute erste Tour in Sardinien. Schon um 9:00 Uhr morgens hatte es 22Grad. Der Tag wird definitiv warm werden. Es geht nach einem gemütlichen Frühstück, um ca. 10:45 Uhr, vom Campingplatz in Cala Gonone über die P26 nach Dorgali und anschließend über die SP38 und SP46 Richtung Oliena. Die herrlich geschwungene Wegstrecke der SP22 nach Orgosolo ist ein Genuss. Unterwegs sieht man kleine Felder an den Berg-Hängen, wo Obstbäume reifen.

In Orgosolo, das noch heute als das „berüchtigtste Banditendorf“ Sardinien gilt (der Ruf wird gerne für die Touristen „gefördert“), eine längere Cappuccino-Pause zu machen ist eine erstklassige Idee. Hier kann man sich nämlich die berühmten Wandgemälde, die „Murales“, ansehen. Eine beachtliche Anzahl ist hier geboten, mit hervorragender künstlerische Note: 

Beim Cappuccino-Genuss kommen wir mit einem, aus (D) Giesen stammenden, Halbitaliener auf seiner personalisierten Honda AfrikaTwin ins Gespräch. Er ist bereits seit 14Tagen unterwegs und umrundet gerade die Insel. Auch über Sardiniens schönen Süden, welchen Jörg und ich 2017 bereisten, tauschten wir uns begeisternd aus.

Weiter geht es nach Mamoiada, die SP22 folgend, zum 1083m Hohen Aussichtspunkt, ca. 5km, nordwestlich dem Ort Orani. Ein herrlicher Weitblick über die Provinz ist der Lohn. 

Nach einer längeren Pause fahren wir über die SS128 und SS129 südlich an Nuoro vorbei zur La-Traversa-Kreuzung. Hier schlagen wir die Richtung nach Dorgali ein und folgen der SP38 und SP26 wieder zu unserem Campingplatz nach Cala Gonone. 

Die Temperatur stieg auf bewölkte, schwüle 29 Grad, als wir den Entschluss fassen, zum Hafen herunter zu gehen. Am Campingplatz, zum Abendessen verspeisten wir die erste italienische Pizza… 


Tag 4

Tour Nr.2

Nach dem Frühstück, mit Eier, Nutella, Schinken und Salami ging es um 10:30 Uhr los. Heute geht es von Cala Gonone die bekannte Biker-Strecke (SS125 und SP63) entlang nach Arbatax. Das ist schon eine geile Strecke, das kann man nicht anders sagen. Für jeden der Sardinien mit dem Motorrad bereist, sei diese Strecke ans Herz gelegt. Danach tragen uns unsere Zweizylinder über die kurvige SP27 nach Villagrande- und Villanova Strisaili. 

Nach einer Cappuccino-Pause tauchen wir nun in Straßen der 2ten und 3ten Kategorie ein. Baustellen, Kühe, Schafe, Ziegen und Esel - neben und auf der Straße - bremsten uns, bis zum ca.1100m Höhe gelegenen Sattel, ein. Eine tolle Landschaft eröffnet sich beim Blick über den Bergpass.

 Mit der SS389 und der westlichen Abzweigung nach Talana geht es wiederum nach Urzulei, wo wir nochmal einen Cappo zu uns nehmen. Auf der imposanten SS125 ging es anschließend zurück zum Campingplatz. 

Zum Abend hin machten wir uns je drei mini-Steaks in der Pfanne und einem schönen Tomaten-Mozzarella-Salat. Und das Eis beim abendlichen Promenaden-Spaziergang rundete den Tag erfolgreich ab.   

Tag 5

Heute sollte sich das Thermometer bis 32Grad im Schatten erheben. Für uns ging es trotz allem um ca. 10:30 Uhr, nach einem schönen Frühstück los. Von Cala Gonone aus fuhren wir über die SP23 durch die Ortschaft Dorgali um zur, mit Kurven gespickte, S38 zu gelangen. Die S38-Straßen der 3ten Kategorie überraschten, wie auch in 2017, mit einer Top-Streckenführung. Einige Kurven weiter sind wir im Ort Lula. Hier geht es westlich die SP3 nach Onani und Bitti weiter. Auf der Strecke nach Norden wurde unsere Aufmerksamkeit gebraucht – der Abrutsch der Asphaltbahn Aufgrund von Auswaschungen war der Grund.

 

 Pause bei 32 Grad im Schatten. Wir folgen der SP50 nach Mamone und anschließend der SP3. Hier gibt es erstklassige Serpentinen.



 

Bei unserer ausgiebigen Mittagspause gönnen wir uns, im Restaurant, Spagetti und Insalata mista, der etwas zu spät serviert wurde, aber dem köstlichen Mahl keinen Dämpfer verpasste. Nach dem Cappuccino ging es weiter die landschaftlich schöne SP3 nach Lula zurück. 

Die noch verbliebenen 60km nach Cala Gonone fuhren wir über eine neue Strecke von Norden her an. Am Nachmittag ging es bei den hohen Temperaturen an den Strand – schwimmen im Mittelmeer kann sehr erfrischend sein. 

Am Abend spielte Deutschland gegen Portugal (4:2). Bei dem spannenden Europameisterspiel wurde ortsansässiger Wein, Chips und Butterkekse einverleibt.


Tag 6

Heute dürfen uns die beiden japanischen Zweizylinder Offroad zum Strand Cata di Luna oder Cata Sisine tragen. Geplant geht es die SS125 entlang bis zum Offroad Einstieg in Richtung zum 900m hohen Monte Oseli. 


Die weiterführende Offroadpassage stellte sich aber als grobsteinige, staubige und schweißtreibende Arbeit dar. Mit unseren über 200kg schweren Zweizylindern wäre das auch sicher gegangen – die Tenere 700 ist dafür ja gut ausgelegt - doch die Zeit auf Sardiniens schön geschwungenen Straßen kann man besser nutzen. Somit sind wir nur gut 12km Offroad gefahren. 


Im Anschluss, in der bekannten Biker-Bar >Silana<, gab es erstmal ein kühles Getränk und unseren obligatorischen Cappo. Über das phantastische Asphaltband der SS125 zurück, waren wir, nach dem 90km-Tagesausflug, bereits um 14:30 wieder am Bungalow. Jetzt war Entspannung nach dem 33 Grad Offroad Schwitzen angesagt, aber der Campingplatz-Pool war zu diesem Zeitpunkt leider nicht offen. Nach einer alternativen kalten Dusche und leckeren Spagetti Bolognese mit Parmesan ließen wir den Tag ausklingen.

Ein schöner Ausblick eröffnete sich uns noch als drei Ü50-Italiener mit Ihren leichtbepackten Oldi-Einzylindern am Campingplatz ankamen. Yamaha XT600, Honda XL600 und Kawasaki KLR650 – das waren noch Zeiten.  


Tag 7

An diesem Tag tauschten wir gut 70PS motorisierte Zweiradleistung gegen 40PS Außenborder ein. Pünktlich um 8:30 Uhr am Hafen angekommen, bekamen wir eine kurze Einweisung im Umgang mit dem Wasserfahrzeug der Begierde. Sodann ging es mit dem Boot flott die Küste entlang bis zum Capo di Monte Santu.


 Die, hier zu betrachtenden, imposanten Felsformationen mit den Höhlen und Grotten sind wirklich interessant und sollte bei einem Besuch dieser Gegend dazugehören.

In einer der vielen Strandbuchten legten wir an, um Schwimmen zu gehen. Nachdem anschließenden Verzehr unserer mitgenommenen Köstlichkeiten ging es dann wieder zurück nach Cala Gonone. 

Die Leihkosten für den ganzen Tag waren mit 120€ für Boot + 50€ Sprit völlig ok. Der Spaß bei der Ausreizung der 40PS war unbezahlbar. Miami-Vice-Feeling 😉. 


Abends gab es nur leichte Kost; Tomatensuppe, dazu noch ´nen frischen Tomaten-Mozzarella-Salat.


Tag 8

Die heutige 150km-Nord-Runde ist echt zu empfehlen: Wir fahren von Cala Gonone die SP26 nach Dorgali und Orosei weiter die SS125 Küstenstraße bis nach Santa Lucia.

Hier kehren wir in das Restaurant „Comino Rosso“ ein. Wirklich eine Top Adresse. Die Pasta Carbonara und Arabiata waren hervorragend. 


Über Siniscola ging es nun die bereits bekannte kurvenreiche SP3 bis zur Ortschaft Lula. 


Anschließend der SP38 folgend, über die La Traversa Kreuzung hinweg, ging es von dort aus weiter nach Dorgali (Einkaufen im Supermarkt). Der restliche Weg zum Campingplatz, bei 30Grad durchgehender Sonneneinstrahlung, führte uns über die schöne alte Serpentinenstraße.


Tag 9 

Heute sind wir die SS125-Arbatax-Tour Nr.2 nur anders herum gefahren. Von Cala Gonone nach Dorgali über die SP46 Richtung Oliena hat man einen schönen Blick über die Schlucht bis nach Arbatax. 

Wir machen nochmal Cappo-Halt in Orgosolo, der Ortschaft mit den Wandmalereien. 

Die weitere Wegstrecke, zum Teil mit Sand auf der Fahrbahn, geht über die SP22 – SP2 und SS389 nach Talana. Mit der SP37 geht es nach Urzulei und auf der tollen SS125 zurück zum Campingplatz. Nach dem Duschen wurden die Motorräder bereits gepackt, für die morgige Abfahrt zum Fährhafen. Abends gab es „Reste-Essen“ mit Tütensuppe, dazu Chips und Kekse beim Europameisterspiel Deutschland : Ungarn. 


Tag 10

Ausgeschlafen und mit viel Zeit nach dem Frühstücken wurden die restlichen Sachen auf die motorisierten Zweiräder verzurrt. 


Um 11:00 Uhr ging es dann die Küstenstraße 133km entlang nach Golfo Aranci. Nach einer leckeren Pizza in dem Restaurant, welches wir schon 2017 besuchten, fuhren wir zum neuen Wartebereich an den Fährhafen. Das Warten auf die Fähre wird hier im Wartebereich mittlerweile sehr angenehm gestaltet.

Um 19:30 war Bording angesagt und danach ging es anschließend Richtung italienisches Festland. 


Tag 11

Am frühen Morgen, in Livorno, angekommen ging es über die Autobahn A12 bis La Spezia und weiter die A15 nach Parma. Diese Autobahnen sind eine schöne Alternative zur A1 Variante Florenz/Bolonga. Weiter ging es über die A21 nach Brescia und weiter die SS510 entlang nach Iseo. Die SS510 ist, aus meiner Sicht, nicht schön zu fahren, weil hier viele Tunnel und der Schwerverkehr die Strecke blockieren. Unser Plan war mit der SS42 von Monno weg über den Gavia Pass nach Bormio zu gelangen. Nach dem Highlight, Gavia Pass (2600m), ging es zum >> Charlet del Bosco<<, eine uns, in gute Erinnerung, bekannte Übernachtungsunterkunft.


Tag 12

Auf dem frühmorgendlichen Weg zum Stilfserjoch vielen uns schon die vielen Radrennsportler auf…, haben aber noch keinen Verdacht geschöpft. Unser Plan war über das Stilfserjoch gemütliche schöne 300km nach Hause zu fahren. Nach dem Schoko-Hörnchen-Cappo-Frühstück wurde unser Plan dann zunichte gemacht… Die italienische Polizei sperrte die Zufahrt zum Pass – hier wurde nämlich eine Radsportveranstaltung durchgeführt. Nee-oder ? Ufff… Sch… Das hieß für uns; Heimreise um gut 200km verlängert, da wir wieder zurück fahren mussten. Eine andere alternative Straßenführung war in Coronazeiten nicht klar erkenntlich. 

Somit über SP27 nach Mazzo Di Valtellina dann SS42 nach Caltron und weiter zur Brenner-Autobahn. Schade. Somit ging es dann wieder mal nach Zirl. Hier war eine erhöhte Polizeipräsents zu verzeichnen, welche die Temposünder laufend abkassierte. Im Garmischer McDonald gab es noch einen kurzen Stopp für uns, bevor wir nach über 2920km zu Hause, gesund, ankamen.

Ach ja, es war die richtige Entscheidung nach Sardinien zu fahren…

Nach oben

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.